08/08/2024 0 Kommentare
Andacht für November 2022
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Andacht für November 2022


Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen. (Jes 5,20)
Der November ist ein Monat der Tränen und der ernsten Themen. Buß- und Bettag, Volkstrauertag, Friedensdekade und Totensonntag sind Anlässe zur inneren Einkehr und oft Anlass zur Trauer. Viele Menschen erleben die Traurigkeit jetzt besonders intensiv, wenn die Tage kürzer und dunkler werden, wenn sie die Friedhöfe aufsuchen und ihrer Verstorbenen gedenken. Traurigkeit hat auch unsere Gemeinde erlebt – ich schreibe diese Zeilen unter dem Eindruck der Entwidmung der Martin-Luther-Kirche. Da waren viel Trauer, Wut und Hilflosigkeit. Und dann noch diese Prophetenworte als Monatsspruch für den November!
Ich denke, dass der Satz aus dem Jesajabuch viel mit Wahrhaftigkeit zu tun hat. Es hilft uns nicht weiter, wenn wir die Dinge nicht beim Namen nennen, sie uns schönreden. Schuld ist eine ernste Angelegenheit, der Tod eines geliebten Menschen darfuns im Innersten erschüttern, und eine Kirche schließen zu müssen, tut weh. Aber wenn wir es wagen, unseren Schmerz ehrlich auszusprechen und gemeinsam zu trauern, dann erleben wir: Als Gemeinschaft können wir das Schwere besser tragen, in der Gemeinschaft erfahren wir Gottes heilsame Nähe. Darum meine Bitte: Lasst uns wahrhaftig miteinander umgehen, auch wenn es weh tut. Und dann auch aneinander Trost finden und miteinander nach neuen Wegen suchen.
Ihre Pfarrerin Barbara Tetzner
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