6. Juni 1954 – Glockenweihe in der Martin Luther Kirche. 

Wenn auch die Martin Luther Kirche in Braam Ostwennemar nicht mehr als Kirche benutzt wird, soll an die Glockenweihe vor 70 Jahren erinnert werden. Dazu heißt es in der von Hermann Kolkmeyer 1955 verfassten Chronik, verfaßt A.D. 1955:

Im Laufe des Winters 1953/54 wurde dem Bochumer Verein der Auftrag gegeben, ein Dreiklanggeläut für die Kirche zu gießen. Nach Überlegungen mit dem Glockensach-verständigen, Prof. Auler, Witten, sollen die Glocken auf die Töne „FIS –A – H“ abgestimmt werden. Noch einmal wurde die Gemeinde zum Spenden aufgefordert. Zu diesem Zwecke entwarf der Chronist eine Spendenkarte, die an die Gemeindemitglieder verteilt wurde. Es konnte wieder mal festgestellt werden, daß die Gemeinde dem Rufe nach monatlichen Spenden freudig folgte, so daß dadurch die Bezahlung der Glocken gesichert wurde.

Am 29. Mai 1954 wurden die Glocken angeliefert. Sie standen am Sonntag, dem 30. Mai, mit Tannengrün liebevoll bekränzt, vorm Altar.

Am 31. Mai wurden die Glocken durch die Turmluke zum Glockenstuhl emporgezogen und am folgenden Tage montiert. Nachmittags wurden alle Glocken erstmalig (mit Seilen) geläutet, und weithin erschall ihr Ruf zur Ehre Gottes.

Wieder mal waren es liebe Nachbarleute, die bei der Montage der Glocken tatkräftig und frohbewegten Herzens Hilfe leisteten.

In die unteren Ränder der Glocken ist der Bibelspruch Psalm 100,1 in erhabenen Buchstaben eingegossen und zwar:

auf der kleinen h'Glocke: "Jauchzet dem Herrn alle Welt!"

auf der mittleren a'Glocke: "Dienet dem Herrn mit Freuden!"

auf der großen fis 'Glocke:   "Kommet vor sein Angesicht mit Frohlocken!"

Die kleine Glocke ruft zur Taufe, die mittleren läutet Trauungen ein, und die schwere fis' Glocke begleitet unsere Toten zur letzten Ruhestatt.

Neben dem Glockenstuhl sind an der Wand der Glockenstube Metallplatten angebracht, die die Namen der Stiftern tragen, angebracht:

„Diese Glocke wurde gestiftet vom Kirchenbauverein der Evangelischen Kirchengemeinde Mark aus den treuen Opfern der Gemeindeglieder in Braam-Ostwennemar. A. D. 1954. Die Weihe der Glocken wurde am Pfingstsonntag, 6. Juni 1954, vollzogen. Dem feierlichen Gottesdienst legte Pfarrer Fleischer das Wort aus Psalm 100,1 zugrunde. Am Nachmittag des selben Tages fand unter großer Anteilnahme der Gemeinde und zahlreichen Gäste in der Kirche eine festliche Gemeindeversammlung statt. Für die Glocken wurde später ein elektrisches Läutewerk beschafft.“  

Ralf Gumprich, Pfr. i. R